Die Geschichte von Margreet als Physio in Sursee
Von den Niederlanden bis zu den Schweizer Bergen:
Wer den Schritt wagt, als Physiotherapeutin oder Physiotherapeut in der Schweiz zu arbeiten, begibt sich auf ein besonderes Abenteuer. Über PhysioMatch wagen jedes Jahr Dutzende von Fachleuten des Gesundheitswesens diesen Sprung, auf der Suche nach mehr Arbeitszufriedenheit, einem schönen Umfeld sowie persönlicher Weiterentwicklung. Diese Woche sprechen wir mit Margreet, die seit November 2023 in der Region Sursee lebt und arbeitet. Sie spricht über ihre Erfahrungen: von den ersten Zweifeln bis zum Alltag in der Schweiz.
Wer bist du?
“Ich bin Margreet, 25 Jahre alt, und komme aus dem Norden der Niederlande. Sport ist wirklich mein Ding. Ich mache Triathlon und liebe einen aktiven Lebensstil. Zurzeit wohne ich in Sursee. Mein Arbeitsplatz ist zwei bis drei Dörfer entfernt, und ich fahre jeden Tag mit dem Fahrrad dorthin. Das war mir wichtig, denn ich wollte mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und nicht auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen sein. Der ist hier übrigens super gut organisiert und immer pünktlich.”
“Zuerst habe ich in Luzern gewohnt und in Nidwalden gearbeitet, aber das hat mir nicht so gut gefallen. Dann bin ich umgezogen und habe angefangen, zusammen zu wohnen. Zum Glück hat mir PhysioMatch dann geholfen, wieder eine neue Stelle zu finden.”

Warum die Schweiz?
„Während meiner Ausbildung wollte ich unbedingt ein Praktikum im Ausland machen, aber wegen Corona ging das nicht. Die Schule wollte in dieser Zeit lieber keine Auslandspraktika zulassen. Also beschloss ich, nach meinem Studium doch noch das Auslandserlebnis zu suchen, und meine Wahl fiel auf die Schweiz. Zum Glück haben mich meine Eltern voll unterstützt und mir beim Umzug geholfen.“
„Mein Freund arbeitete bereits über PhysioMatch in der Schweiz. Er ist schon im August hingezogen.
Was hast du gefühlt, als du gegangen bist?
“Ich habe mich super darauf gefreut, aber in den letzten zwei Wochen in den Niederlanden kamen dann doch die Zweifel. Dann kam plötzlich dieses Gefühl auf: ‘Warum mache ich das eigentlich?’ Aber sobald ich umgezogen war, fühlte es sich richtig an. Die Schweiz liegt nicht am anderen Ende der Welt. Wenn es sein muss, ist man in kürzester Zeit wieder zu Hause.”
“Übrigens fahre ich nicht sehr oft in die Niederlande zurück. Nur zu Weihnachten und manchmal in der Jahresmitte für ein Wochenende. Zum Glück kommen regelmäßig Besucher aus den Niederlanden hierher.”
Besondere Erfahrungen?
„Nicht wirklich etwas Unerwartetes. Ich hatte eine ziemlich gute Vorstellung von der Schweiz und davon, was mich erwarten würde. Was mir jedoch aufgefallen ist, ist, dass viele Menschen hier mit ihrer Familie zusammenleben. Zum Beispiel wird jede Etage eines Hauses von einem anderen Teil der Familie bewohnt.“

Wie sieht es in finanzieller Hinsicht aus?
„Ich habe in den Niederlanden kaum gearbeitet, daher kann ich keinen wirklichen Vergleich anstellen. Mein Freund hat dort zwar schon gearbeitet, aber noch zu Hause gewohnt. In der Schweiz verdient man sicherlich mehr, aber die Lebenshaltungskosten sind auch höher. Vor allem die Krankenversicherung kostet etwa doppelt so viel wie in den Niederlanden. Unterm Strich bleibt einem etwa gleich viel übrig.“
„Was sich geändert hat, ist, dass ich mich jetzt viel besser auf Sport und Arbeit konzentrieren kann. In den Niederlanden gab es immer mehr Verpflichtungen und Ablenkungen. Hier habe ich wirklich die Freiheit, das zu tun, was ich möchte. Ich schwimme jetzt in klaren Seen statt in schmutzigem Wasser, und Radfahren in den Bergen ist doch etwas anspruchsvoller als in der flachen niederländischen Landschaft.“
Wie ist die Physiotherapie geregelt?
„In der Schweiz erhalten Patienten in der Regel direkt neun Behandlungen über ihren Hausarzt. Bei Bedarf bekommen sie anschließend weitere neun. So können wir Beschwerden wirklich gut behandeln. In den Niederlanden kamen die Menschen oft erst spät, sparten ihre Behandlungen bis zum Jahresende auf oder hatten nicht genügend Behandlungen. Dann musste man ihnen Übungen mitgeben und hoffen, dass sie diese zu Hause richtig ausführten. Hier können wir viel öfter den letzten Schliff geben.“
Kontakt zu Patienten?
“Es ist eine schöne Mischung von Kulturen. Wir sehen viele Leute aus dem Ausland, oft aus demselben Unternehmen. Zum Beispiel von einer lokalen Pilzsammelfirma. Das bringt eine interessante Dynamik in die Praxis.

Wie sieht es mit der Fortbildung aus?
“Wir haben jeden Monat eine Weiterbildung in der Praxis. Einmal im Monat gibt es eine Teamsitzung, bei der wir ein Thema wählen, zum Beispiel ISG-Beschwerden. Jeder recherchiert dieses Thema im Vorfeld. In der Sitzung besprechen wir dann alle Erkenntnisse. Das sorgt für interessante Diskussionen und eine bessere Zusammenarbeit. Jeder darf Ideen einbringen, egal ob man frischgebackener Absolvent oder Manualtherapeut ist, und wir haben auch einen guten Kontakt zu dem Hausarzt, der zur Praxis gehört. Die Zusammenarbeit ist wirklich gut.”
“Ich würde das Dry Needling gerne noch selbst machen. In meiner früheren Praxis hat man 80 % des Kurses erstattet bekommen. Jetzt wird darauf geachtet, was der Kurs einem selbst und der Praxis bringt. Wenn man ihn in einem Durchgang absolviert, bekommt man sogar 100 Prozent zurückerstattet. Wiederholungen muss man selbst bezahlen.”
Wie ist deine Work-Life-Balance?
“Das ist wirklich sehr gut. Wenn ich aus der Praxis gehe, bin ich auch wirklich frei. Keine Verpflichtungen mehr nach der Arbeit, und das gibt so viel Ruhe.”
“An den Wochenenden fahren wir gerne in die Schweiz. Das fühlt sich dann wirklich wie ein Mini-Urlaub an. Für längere Urlaube wählen wir eigentlich Ziele außerhalb der Schweiz, wie Österreich oder Spanien. Das Leben hier ist generell sehr entspannt. Nicht wie ein Dauerurlaub, aber mit viel mehr Freiheit.”

Wie gefällt dir die Umgebung?
“In Luzern habe ich wirklich in der Stadt gelebt. Jetzt wohnen wir in der Nähe von Sursee, was etwas ländlicher ist. Die Gegend ist landschaftlich ähnlich wie Südlimburg, mit Hügeln und vielen Möglichkeiten für Sport im Freien. In der Nähe gibt es einen schönen See, an den wir gerne gehen. Ich wollte sowieso lieber in einem Dorf leben, das passt besser zu dem, wie ich aufgewachsen bin.
“Mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren ist etwas schwieriger, weil es so hügelig ist, aber das gehört ja auch dazu!
Was möchtest du Zweiflern sagen?
“Im Zweifelsfall würde ich sagen: Mach es einfach. Du wirst es sonst bereuen. Es scheint vielleicht weit weg zu sein, aber die Schweiz ist wirklich nah. Und wenn es dir nicht gefällt, kannst du immer noch zurückgehen. Aber du wirst es zumindest versucht haben.”
Abschluss
Vielen Dank, Margreet, für deine inspirierende Geschichte! Möchtest du, genau wie Margreet, herausfinden, wie es ist, als Physiotherapeut in der Schweiz zu arbeiten? Dann nimm doch einfach Kontakt mit uns auf.